Insektenschutz

was wir tun

NABU-Mitglieder wissen um die Wichtigkeit heimischer Stauden und Gehölze und pflanzen diese in ihre eigenen Gärten, um der hiesigen Tierwelt ein artenreiches Angebot zu schaffen, das diese auch nutzen können. Aber sie stehen auch mit Rat und Informationen auf den Pflanzenmärkten im Frühjahr und Herbst in der Geschäftsstelle in Bünde zur Verfügung.

Der nächste Pflanzenmarkt findet am Samstag, 05. April 2025 in Bünde, Engerstr. 151 statt.

Bienen und Schmetterlinge würden unseren kleinen Markt erstürmen. Denn sie wüssten - hier gibt's leckeres Futter für uns!

Natternkopf, Wegwarte, Moschusmalve und viele andere heimische Stauden und Gehölze stehen parat für den Umzug in Ihren Garten oder in Ihre Balkonkästen.

 

Insektentankstelle | Foto: NABU | P. W-H.
Insektentankstelle | Foto: NABU | P. W-H.

Insektentankstelle | Foto: NABU | P. W-H.
Insektentankstelle | Foto: NABU | P. W-H.

Vielerorts haben NABU-Mitglieder schon Insekten-Tankstellen errichtet, wie bsp. in Bünde neben dem Möbelhaus Lange oder an der Engerstraße vor der Sparkassenfiliale.

In 2024 wurde auch ein Schottergarten eines Ehepaars, das es gesundheitsbedingt nicht selbst übernehmen konnte, mit heimischen Stauden und Gehölzen neu gestaltet (die Presse berichtete).


Andernorts werden Benjeshecken angelegt, von denen nicht nur die Insekten, Vögel, Igel und Kleinsäuger profitieren, sondern zuletzt auch der Mensch. Wind wird gedrosselt, Wasser verdunstet und kühlt die Umgebung, um nur einige wenige Vorteile zu nennen.

Der Artenreichtum, der in und an solch einer Hecke entsteht, ist so enorm wie deren Nutzen.

Benjeshecke in Rödinghausen mit vorgelagertem Staudensaum | Foto: NABU |
Benjeshecke in Rödinghausen mit vorgelagertem Staudensaum | Foto: NABU |

was jede|r einzelne tun kann

Um den massiven Insektenschwund zu stoppen, müssen wir die gravierenden, negativen Auswirkungen der Lebensraumzerstörung und -verschlechterung durch andere Verursacher bekämpfen. Die moderne (konventionelle) Landwirtschaft trägt leider zur Verschlechterung der Lebensbedingungen der Insekten bei, in dem zu viel Dünger- und Pesitizide auf die Felder aufgebracht werden und zu geringe Randbereiche verbleiben, auf denen Wildkräuter ungehindert wachsen könnten. Diese aber wären für die Vernetzung von Ökosystem besonders wertvoll und wichtig.

Doch im Kleinen kann jede|r Einzelne direkt etwas gegen weiteres Insektensterben tun, zum Beispiel im eigenen Garten mit etwas Unordnung und der richtigen Pflanzenauswahl. Denn in aufgeräumten, ordentlichen Gärten mit akkurat zurecht gestutzten und meist nicht heimischen Pflanzen und Gehölzen finden weder Insekten noch unsere gefiederten Freunde Nahrung und Unterschlupf. Daher propagieren wir vom NABU die drei großen U´s:

  • Unkraut
  • Ungeziefer
  • Unordnung

 


Dabei steht "Unkraut" für heimische Wildkräuter, auf die unsere heimischen Insekten teils spezifisch angewiesen sind, und "Ungeziefer" für heimische Insekten, die wir als Nützlinge ansehen sollten (Bsp. Marienkäfer und deren Larven haben unbeliebte Blattläuse zum Fressen gern). "Unordnung" bedeutet nicht, dass Sie Ihren Garten verwahrlosen lassen müssen, wohl aber, dass Sie gezielt unaufgeräumte Ecken einrichten sollten. Dazu kann eine Totholzecke, ein Reisig- und Laubhaufen und das Stehenlassen abgeblühter Stauden  zählen. Denn Insekten sind auf natürliche Materialien wie verblühte Blütenstengel und morsches Holz nicht nur im Winter angewiesen.

Igel und Co. freuen sich ebenfalls über einen mit Laub abgedeckten Reisighaufen, der ihnen eine willkommene Überwinterungsmöglichkeit bietet. Doch um auch das Jahr über ausreichend Nahrung zu finden, ist sowohl der Igel als auch die Fledermaus wiederum auf eine intakte Insektenwelt angewiesen. Das Funktionieren eines Ökosystems hängt also von den kleinsten Individuen - z.B. den Insekten - ab. Sie zersetzen nicht nur abgestorbenes Pflanzenmateriel zu wertvollem Humus, sondern bestäuben u.a. Pflanzen, die wir als Nahrungsgrundlage benötigen und dienen anderen Tieren selbst als Nahrung. Eine Win-Win-Situation, die wir Menschen mit einem naturnahen Garten fördern können.

Weiter unten finden Sie weiterführende Links zu diesem Thema.

Unkraut

Ungeziefer

Unordnung



faszinierende Insektenwelt

Insekten zählen nicht nur zur artenreichsten Klasse unter den Tieren, vertreten durch Ordnungen wie Käfer, Schmetterlinge, Zweiflügler und Hautflügler, sondern sind auch überaus faszinierende Tiere und äußerst fotogone Spezies. Sie schillern in unterschiedlichsten Farben, nehmen die skurrilsten Formen an und sind in fast allen Lebensräumen der Erde zu finden.

Tagpfauenauge tankt an einer Skabiose | Foto: NABU | P. W-H.
Tagpfauenauge tankt an einer Skabiose | Foto: NABU | P. W-H.

Wer mag sie nicht ? - Schmetterlinge - Akrobaten der Lüfte, die mit ihren vielen Farbvariationen geneigte Beobachter frohlocken lassen!

Einige Vertreter unserer Tagfalter benötigen als "Kinderstube", also für ihre Raupen, spezielle Pflanzen wie beispielsweise Brennnesseln.

Alle Falterarten und andere Insekten sind zudem auf ein vielfältiges Nahrungsangebot angewiesen. Um an den begehrten Nektar zu gelangen, benötigen sie Pflanzen mit offenen - nicht gefüllten - Blüten!



weiterführende Links