Eigentlich können Amphibien ohne uns gut leben. Aber da wir ihre Lebensräume und Wanderwege immer weiter zerschneiden, zubauen, versiegeln oder komplett zerstören, benötigen sie mittlerweile Schutz durch engagierte Helfer. Diese machen sich in der kalten Jahreszeit und Dunkelheit auf den Weg, um diesen bedrohten Arten "über die Straße" zu helfen. Gemäß Bundesartenschutzverordnung stehen seit 1980 alle in Deutschland vorkommenden Amphibienarten unter besonderem Schutz. Eine Liste der gefährdeten Amphibienarten, aufgeschlüsselt nach Bundesländern, finden Sie hier.
Vielerorts setzen sich engagierte Helfer in ihrer Freitzeit für den Amphibienschutz ein, indem sie diese bei ihrer Frühjahrswanderung durch Krötenzaunaktionen vor dem Straßentod retten - auch in unserer Gemeinde. Sicher haben Sie schon entlang von Straßen niedrige, grüne - zeitweise aufgestellte - Zäune entdeckt, hinter denen Fangeimer eingegraben sind. Die wandernden Amphibien fallen in diese Eimer, werden von Helfern entnommen und sicher über die Straße getragen.
Festinstallierte Anlagen wie Amphibientunnel und Krötenleitzäune kommen nur an Stellen zum Einsatz, an denen besonders viele Amphibien unterwegs sind. Mancherorts werden auch für einen begrenzten Zeitraum Straßenzüge komplett gesperrt, da diese Tiere den drohenden Gefahren nicht ausweichen können.
Wer sich für Umweltschutz einsetzen oder gerne einmal die Freude erleben möchte, wie es ist, wenn man Kröten, Frösche und Molche in einen geschützten Bereich entlässt, der ist jederzeit willkommen. Vorkenntnisse sind nicht von nöten - wir geben praktische Tipps und Hilfestellungen - nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Wer sich aber vorab oder aus reiner Neugier über die 21 in Deutschland lebenden Amphibienarten informieren möchte, findet hier interessante Portraits.
Helfen können Sie aber auch, indem Sie selbst Ihre Geschwindigkeit reduzieren, mit der Sie unterwegs sind und andere dazu animieren, es Ihnen gleich zu tun. Denn der Schutz unserer Umwelt und der darin lebenden Arten gelingt leichter mit vielen.
Viele Amphibien sterben auf unseren Straßen nicht, weil sie direkt überfahren werden, sondern aufgrund des Strömungsdrucks der Autos, die an ihnen mit zu hoher Geschwindigkeit vorbeifahren. Im zeitigen Frühjahr beginnen die Laichwanderungen von Kröten, Fröschen, Unken und Molchen. Sie sind in der ohnehin dunklen Jahreszeit zudem auch schwer zu erkennen. Einige Vertreter dieser Arten haben teilweise die gleiche Farbe wie der Untergrund und sind sehr klein.
Tempolimits müssen eingehalten werden, denn Schilder alleine reichen nicht. Freiwillig runter vom Gas heißt hier die Devise, die wirklich jeder ganz leicht ohne zusätzliche Mittel umsetzen kann!
Wieviele Tiere können Sie auf dem Bild unten erkennen? Hätten Sie sie auch im Vorbeifahren bei Tempo 70 entdeckt und die Geschwindigkeit (freiwillig) reduziert? Hätten Sie? - Sehr gut - vielen Dank!
alle Fotos: Nabu | P. Weitzel-Häger